10/02/2011
Und zwar der Skiverband von Haiti. Roy, der auf der Karibik-Insel geboren wurde und in der Nähe von Paris wohnt, hat am 6. November des Vorjahres die FHS (Fédération Haïtienne de Ski) gegründet. Er ist Präsident, Rennläufer und gleichzeitig das einzige Mitglied. Warum er sich das mit 47 antut? „Ich möchte, dass Haiti in den Medien bleibt und Geld für die Opfer der Erdbebenkatastrophe sammeln“, sagt Roy. Etwas anderes möchte er natürlich auch noch: Auf der WM-Piste eine möglichst gute Figur machen. Spenden sammeln dürfte einfacher sein.
Seit zehn Tagen sind Roy und sein Freund, Trainer, Servicemann und Manager Thierry Montillet in Garmisch-Partenkirchen. „Es geht um eine gute Vorbereitung. Natürlich wollen wir die Bühne hier auch für unsere Botschaft nützen“, sagt Montillet, der wie Roy in der IT-Branche arbeitet. Ob man in Haiti wirklich Ski fahren kann, weiß er nicht genau. „Es gibt schon höhere Berge, aber ich glaube nicht, dass dort der Schnee länger als ein, zwei Tage liegen bleibt.“ Die Sache mit dem Verband sei aber kein PR-Gag, sondern ein längerfristiges Programm. Montillet: „Wenn wir Sponsoren bekommen, können wir ein Skiteam mit mehreren Leuten ausbilden. Vielleicht sieht man schon bei Olympia in Sotschi 2014 eine größere Mannschaft aus Haiti.“
Jean Pierre Roy will in Russland allerdings nicht mehr als Aktiver, sondern nur mehr als Präsident dabei sein. Mit 47 sucht er nicht mehr die sportliche Herausforderung. Außerdem ist der Herr schon Großvater. In dieser Sache hat Jean Pierre Roy einen Vorsprung auf alle seine Konkurrenten. Sogar auf Michael Walchhofer, der ja auch nicht mehr der Jüngste ist.