Hispaniola 02/01/2011

Haiti bricht den Rekord beim Skislalom

Jean-Pierre RoyFür Haiti und Menschen aus Haiti scheint nichts unmöglich.

Nach dem Erdbeben im letzten Januar, der Choleraepidemie welche im Oktober ausbrach und eine umstrittene Wahl im November – kommt nun gerade rechtzeitig zum Jahresbeginn 2011 eine Meldung, welche wie ein Symbol für viele wirken wird.

Haiti wartet nicht auf den Wiederaufbau – die Haitianer gehen unkonventionelle Wege um sich und der Welt zu zeigen, das Haiti wirklich ein einzigartiges Volk mit Kämpferherz ist und den Wiederaufbau verdient.

Haiti bricht den Rekord im Slalom Skifahren !

Jean-Pierre Roy, 47, beschloss das Bild das die Presse von seinem Land tagtäglich präsentiert zu verändern. Und er schaffte es mit einer beinahe herrlich verrückt zu nennenden Idee – Er wollte als Skifahrer brillieren und damit auf eine ganz andere Seite auf Haiti aufmerksam machen, als es die Elendsmeldungen tun. Und sein Vorhaben wurde eine Liebesbezeugung für sein Heimatland welche beschrieben werden muss.

Der unter dem Namen "Rasta Spike" bekannte Haitianer startete eine verrückte Herausforderung, den Angriff von Haiti bei der Ski Garmisch-Partenkirchen im Februar 2011.

Jean-Pierre Roy malte sich das Bild aus – seine Idee: , "ich sagte mir, wie es wohl sein könnte, wenn ich an der Weltmeisterschaft vor den Kameras mit der Weltelite konkurriere. Jeder würde sehen da ist ein Haitianer und sich fragen, was er da tut."

Um diese verrückte Idee umzusetzen, schuf Jean-Pierre Roy den haitianischen Skiverband, wo er bislang der einzige Lizenznehmer [er hat eine Lizenz vom Internationalen Skiverband mit der Nr. 921 000] ist.
 
Jean-Pierre Roy suchte weder Ruhm noch einen Platz auf dem Podium, sein einziges Ziel: Haiti und dies besonders schwierige Jahr, nicht in Vergessenheit versinken zu lassen. Die Welt auf Haiti aufmerksam zu machen und mit einer neuen Art von Kampagne die Solidarität der Menschen für Haiti und die grosszügige Unterstützung für das Land zu beleben.

Und er dachte sich, dass der Ski Garmisch-Partenkirchen Wettbewerb ein hervorragendes Medium für Haiti darstellt, um auf die Vorderseite der Bühne zu gelangen. "
 
Am vergangenen Samstag schnallte sich Jean-Pierre zusammen mit Skifahrern wie Lizeroux und Jean-Baptiste beim Nacht Grange Slalom der FIS von Planards in Chamonix (Frankreich) die Bretter an. Bretter die für Ihn und Haiti in diesem Moment die Welt bedeuteten.

Ein Wettbewerb in zwei Runden, wo die Uhr zwar nicht lief, aber wo Skifahrer die Ziellinie überqueren muss, ohne zu fallen. Nicht sehr leicht dieses Unterfangen, wenn dies auch vielleicht so tönen mag. Doch bekanntlich liegt in Haiti nicht gerade viel Schnee und die Trainingsmöglichkeiten um Ski zu fahren, sind daher im Heimatland begrenzt. Auch ist Jean-Pierre mit 47 Jahren eher ein Opa unter den Sportlern – doch nichts desto trotz ging er an den Start.

Nach der ersten Runde, meinte Jean-Pierre Roy: "Ich weiss nicht, wie man sich bei dieser Geschwindigkeit auf dem Schnee halten kann, der ist zu hart! Ich muss wohl meine Kanten für die zweite Runde bearbeiten“, meinte er mit einem sympathischen Lächeln. „Ich glaube, meine Skier sind nicht gut vorbereitet ...».

Doch das Glück war für ihn, das zweite Rennen lief gut, und er kam in diesem harten Slalom ohne Sturz als 40. an. Eines schaffte er mit diesem Ergebnis – er ist nun Rekordhalter von Haiti – zudem der erste. Und was dies bedeutet – die Tore an der Weltmeisterschaft teilzunehmen ist für Ihn möglich – er ist der Beste des Landes.

Wenn auch der 40. Platz der letzte Platz war – er hat es geschafft – er hat es wirklich geschafft. Ganz so als wolle er belegen: nichts ist unmöglich für einen Haitianer.

Ein herrlicher Akt und ein wahrer Sieg für Haiti.